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Schützenfest


Ein Königreich für vier Tage

Bereits 1829 legte der Stadtrat als Termin des Schützenfestes den Sonntag nach Bartholomäus, den Sonntag nach dem 24. August fest. Sollte der 24. August auf einen Sonntag fallen, so solle an diesem Tag gefeiert werden.

Doch bereits sechs Wochen früher findet die erste Generalversammlung statt: Die Bürger und Bürgersöhne der Stadt stimmen darüber ab, "Ob wir denn auch in diesem Jahre...". Weiter kommt der Festredner meist nicht, seine Kardinalsfrage wird von einem Heer an "Zog, Zog"- Rufen übertönt. D'r Zog soll also trecke (Der Zug soll also ziehen).

Drei Wochen vor dem Fest wird der Oberstehrenabend gefeiert. Hier wird der höchste Offizier des Regiments gewählt und mit einem Umzug nach Hause begleitet. Eine Woche später ist Königsehrenabend. Der Schützenkönig hält eine Rede und macht von seinem Recht gebrauch Orden zu verleihen. Auch ihn geleiten die Schützen mit einem Umzug Heim.

Samstagmittag, Punkt zwölf Uhr, wird das Schützenfest durch den Salut der städtischen Geschütze und das Hissen der Fahne auf dem Münsterturm eröffnet. Um 17 Uhr ziehen die Tambourcorps unter den Klängen des "Freut Euch des Lebens" durch die Stadt. Gegen 21Uhr zieht der Fackelzug: Ein bunter Lindwurm mit Kunstwerken aus Draht, Licht und Papier.

Am Sonntag findet in der Frühe das Schützenhochamt im Quirinus Münster statt. Anschließend zieht das Regiment auf dem Markt zur großen Königsparade auf. Der Aufmarsch der Blumenhornträger (Hoenesse), bei dem über 100 farbenprächtige Füllhörner zu sehen sind, stellt einen der Höhepunkte dar. Oberst und Schützenkönig nehmen die Front der 4.200 Schützen und 1.400 Musiker ab, bevor unter den Klängen zuvor festgelegter Märsche an "Seiner Majestät" vorbeidefiliert wird. Der nachmittägliche Festzug führt durch die Stadt zur Schützenwiese mit dem Festzelt. Dort finden an allen Tagen verschiedene Schießwettbewerbe und Kinderbelustigungen statt. Bälle der verschiedenen Schützencorps runden den Abend ab.

Am Montag zieht nachmittags wieder ein Umzug durch die Stadt zur Festwiese mit ihrem bunten Treiben. Gegen Abend zieht das Regiment in die Stadt zurück, um sich auf den zahlreichen, festlichen Bällen zu amüsieren.

Am Dienstag fallen auf der Schützenwiese die großen Entscheidungen. Die Artillerie und das Reitercorps ermitteln ihre Sieger im Flachrennen bzw. im Ringstechen. Die Edelknaben Schießen mit der Armbrust ihren König aus. An der Vogelstange kämpfen die Bewerber um die höchste Würde des vaterstädtischen Festes.

Kanonendonner verkünden den Bürgern: Neuss hat einen neuen Schützenkönig. Der König wird feierlich proklamiert und im nächtlichen Festumzug durch die Stadt geleitet. Jetzt geht es nicht mehr ganz so ernst zu. In zahlreichen Marschpausen bietet sich den Schüzen Gelegenheit für ein Tänzchen mit den zuschauenden Damen oder einem kühlen Schluck Altbier. Eine nächtliche Parade vor dem neuen Schützenkönig beschließt das Fest.

Am folgenden Samstag entfaltet das Schützenfest noch einemal seine volle Pracht. Die Chargierten des Regiments geleiten das Reitersieger- und das Schützenkönigspaar mit ihren Hofstaaten zur Stadthalle, wo die feierliche Krönung stattfindet.

Endlich begibt sich das Schützenwesen in den Winterschlaf, bis es Mitte Juli des nächsten Jahres wieder heißt: Kirmes, Kirmes, Du des Neussers Freud und Lust...
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